27.03.2014 / komba gewerkschaft nrw

Warnstreik und Demo in Bochum: Anständige Bezahlung – mehr Anerkennung

8.000 folgen Aufruf von komba gewerkschaft und dbb (mit Bildergalerie)

Bochum, 27. März 2014. Mehr als 8.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind heute in Bochum zusammengekommen, um nach einem Protestmarsch durch die Innenstadt an der zentralen Kundgebung teilzunehmen, zu der komba gewerkschaft und dbb beamtenbund und tarifunion aufgerufen hatten. Dabei versank der Willy-Brandt-Platz in einem bunten Fahnenmeer der dbb-Mitgliedsgewerkschaften, in dem die Hausfarbe Magenta von komba und dbb deutlich dominierte. Allein aus den Orts- und Kreisverbänden sowie Fachgruppen der komba gewerkschaft nrw waren 5000 Mitglieder angereist. In NRW wurde damit erneut ganztägig gestreikt, um vor der dritten Verhandlungsrunde am 31. März/1. April den Druck auf die Arbeitgebervertreter zu erhöhen.

Ulrich Silberbach, Bundes- und NRW-Landesvorsitzender der komba gewerkschaft, betonte in seiner Rede die Notwendigkeit von Warnstreiks und Kundgebungen vor der dritten Runde, denn ein angemessener Abschluss sei trotz Annäherungen noch weit entfernt. „Dabei geht es nicht um Rituale, wie man so oft in den Medien liest. Es ist uns ernst  - und den Ernst der Lage im öffentlichen Dienst zeigen wir durch unsere Aktionen. In der dritten Runde fordern wir ganz deutlich, dass die Beschäftigten Anschluss halten an die allgemeine Einkommensentwicklung.“ Ohne den öffentlichen Dienst sei in Deutschland Stillstand, so Silberbach weiter. Scheinbar funktioniere Deutschland viel zu gut und scheinbar habe sich die Politik viel zu sehr daran gewöhnt, dass die Kolleginnen und Kollegen tagaus und tagein funktionieren. „Der öffentliche Dienst ist Garant für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes Deutschland und ohne ihn wäre der Sozialstaat nur eine Phrase der Politik. Aber die Rechnung anständig bezahlen will niemand; nicht der Bund und auch nicht die kommunalen Arbeitgeber“, so Silberbach. „Wir haben drei klare Botschaften, die wir auch wieder in die dritte Runde mitnehmen: Unsere Forderungen sind gerecht! Die Finanzkrise der öffentlichen Haushalte kann nicht aus dem Portemonnaie der Beschäftigten bezahlt werden! Wer den öffentlichen Dienst konkurrenzfähig halten will, muss konkurrenzfähige Gehälter zahlen.“

Christian Dröttboom, Landesvorsitzender der komba jugend nrw, wies auf eine wesentliche Forderung bei der diesjährigen Tarifverhandlung hin: Die unbefristete Übernahme der Auszubildenden. „Die dritte Runde darf kein Aprilscherz werden - besonders nicht für die Jugend. Sie braucht Perspektiven und keine befristeten Verträge. Sie braucht eine faire Entlohnung und kein simples Abspeisen. Die verheerenden Folgen des massiven Personalabbaus in den letzten Jahrzehnten kommen jetzt voll zum Tragen: Hunderttausende Altersabgänge können personell nicht aufgefangen werden, und weil das Arbeitskräfteangebot demografisch bedingt ohnehin sinkt, wird es immer schwerer, qualifizierten und motivierten Berufsnachwuchs zu rekrutieren. Dabei predigen die Arbeitgeber öffentlich Wasser und trinken Wein. Wir wollen aber nicht euer Wasser. Wir wollen auch keinen Anteil an euren Weinfässern. Wir wollen die gerechte Entlohnung unserer Arbeit, für die ihr verantwortlich seid.“

Neben den Redner Silberbach und Dröttboom mahnen auch die Streikenden eine konstruktivere Haltung der Arbeitgeberseite an. Nach wie vor würden diese die Forderungen der Gewerkschaften von einem Sockelbetrag von 100 Euro sowie 3,5 Prozent Lohnerhöhung als maßlos betiteln – das trifft auf Unverständnis bei den komba Mitgliedern. Gülseren Öngün aus der Verkehrsüberwachung des Straßenverkehrsamtes in Bochum: „Wir brauchen mehr Geld, gerade in den unteren Entgeltgruppen. Alles wird teurer: Mieten, Lebensmittel, einfach alles. Und wir wissen nicht mehr, wie wir das bezahlen sollen, wenn wir nicht Anschluss halten können.“ Sven Scharf, Bereich Friedhöfe und Grün, aus Mönchengladbach: „Eine finanzielle Anerkennung für unsere Leistungen, die wir tagtäglich für die Bürgerinnen und Bürger erbringen, damit der Staat auch funktioniert, wäre jetzt endlich mal ein richtiges Signal!“. Auch für Margit Becker, Mitarbeiterin im Kommunalen Jobcenter Hamm, ist das Maß voll: „Wir sind alle heute hier und ziehen gemeinsam an einem Strang für mehr Wertschätzung für unsere Leistungen. Es muss sich dringend etwas ändern!“

Pressemitteilung der komba gewerkschaft "Warnstreik und Demo in Bochum: Anständige Bezahlung – mehr Anerkennung. 8.000 folgen Aufruf von komba gewerkschaft und dbb" als pdf-Dokument zum Downloaden

Bildergalerie - Fotos: © Archiv komba gewerkschaft nrw

Bildergalerie - Fotos: © Andreas Molatta, dbb

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