15.07.2013 / komba gewerkschaft nrw

Demo Feuerwehrbeamten in Viersen: Bürgermeister Thönnessen legt unausgewogenes Gesprächsangebot vor

komba-Kollegen protestieren in Innenstadt gegen Ablehnung jeglicher Verhandlungsbereitschaft der Stadtspitze bezüglich Ausgleichzahlungen zu geleisteten Überstunden. In anschließender Ratssitzung drängt Politik mehrheitlich auf Gespräche. Thönnessen argumentiert mit fehlendem Handlungsspielraum. Dennoch geben Kollegen 110 Prozent für ihre Bürger. (Pressemitteilung und Bildergalerie)

Viersen, 15. Juli 2013. Insgesamt rund 80 Feuerwehrbeamte aus Viersen, mit Unterstützung von kombanern aus Krefeld und Mönchengladbach sowie Familienangehörigen, veranstalteten am Montagnachmittag einen Demonstrationszug durch die Viersener Innenstadt Richtung Rathaus, um ab 18 Uhr am öffentlichen Teil der Ratssitzung teilzunehmen.
Mit einem Sarg vorweg, der symbolisch die „Motivation zu Grabe trug“, und begleitet von vielen interessierten Bürgern machten sie damit ihrem Unmut Luft, dass Bürgermeister Günther Thönnessen und Kämmerer Rolf Corsten, gleichzeitig Feuerweherdezernent und von Haus aus Volljurist, bislang jegliche Gesprächsbereitschaft verweigerten, sich mit einer möglichen Ausgleichzahlung beziehungsweise Vergleich für die von den etwa 50 betroffenen Beamten in den Jahren 2001 bis 2006 insgesamt rund 1.900 Stunden pro Kopf geleisteten Überstunden auseinanderzusetzen. In der anschließenden Ratssitzung (öffentlicher Teil) um 18 Uhr drängte zwar die Politik der Stadt auf Gespräche, mit dem klaren Auftrag eine Lösung herbei zu führen, doch die Stadtspitze argumentierte damit, dass Sie keinen Handlungsspielraum sehe.
Vor eingeschränkter Motivation der Feuerwehrleute habe Thönnessen keine Angst. Er sei der Meinung, dass die Motivation mit der Tätigkeit eines Feuerwehrmannes grundlegend vergesellschaftet ist. Hierbei vergisst er jedoch, dass viele Kollegen sich auch in ihrer Freizeit für die Feuerwehr engagieren, zum Beispiel durch Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr. Dieses Engagement stellen die Betroffenen jedoch mehr und mehr in Frage.

Unausgewogenes Gesprächsangebot  
„Nach einigem Hin und Her bot dann der Bürgermeister an, mit dem Feuerwehrkollegen, der seit Juli 2011 begleitet von Eckhard Schwill, Justiziar der komba gewerkschaft nrw, einen Musterprozess führt, ein Gespräch zu führen, um damit dem atmosphärischen Frieden zu dienen. Zu diesem Gespräch dürfe er zwar Kollegen seines Vertrauens mitbringen, ein Gespräch mit Anwesenheit gewerkschaftlicher Vertretungen schließt er jedoch kategorisch aus. Kurz: Ein Gespräch, das ernsthafte Absichten, eine gütliche Lösung auch für Viersen zu erreichen, bereits im Vorfeld nicht vermuten lässt“, so Petra Hölter, Vorsitzende des komba Ortsverbandes Viersen, die die Kollegen am Montag begleitete.
Martin Müsch, Vertrauensmann beim komba Ortsverband Viersen für die Feuerwehr: „Wir begrüßen grundsätzlich das Führen eines Gespräches, schließlich hoffen wir auf einen guten Ausgang beiderseits. Jedoch halten wir es für unmöglich, unsere Fachleute außen vor zu lassen, gerade weil der Bürgermeister in seinem Kämmerer einen führenden Juristen der Stadt an seiner Seite hat. Ein Gespräch mit ungleichen Verhandlungspartnern – und keines auf gleicher Augenhöhe. Ohne gewerkschaftliche Vertretung haben wir die Befürchtung, dass sich ein hierarchisches Gespräch zwischen dem Vorgesetzten und seinen Mitarbeitern entwickeln könnte.“

110 Prozent nach wie vor für die Bürger von Viersen
Seit geraumer Zeit versuchen die Feuerwehrbeamten der hauptamtlichen Feuerwache Viersen sich mit dem Bürgermeister und seinem Kämmerer an einen Tisch zu setzen, um über den Überstundenausgleich zu sprechen. Dabei handelt es sich um eine Summe von etwa 1.900 Stunden pro Kopf, rund 20.000 Euro für jeden Beamten. Bereits im Vorfeld haben diese unterstrichen, dass sie auf eine Vollauszahlung ihrer berechtigten Forderungen verzichten würden, aber eine entsprechende Honorierung ihrer Arbeit sowohl im Einsatz wie in Freizeit bestehen. Doch bislang verweigerten Bürgermeister und Kämmerer jegliche Auseinandersetzungen, obwohl die Politik der Stadt mehrfach die Anliegen der Feuerwehrkollegen unterstützen. „Das nun unsere Motivation nicht die beste ist, wird jedem klar sein. Dennoch werden wir nach wie vor professionell unsere Arbeit tun – mehr noch: Wir geben 110 Prozent, allein um den Bürgern zu zeigen, das wir trotz aller nicht zu verstehender Verweigerungshaltung für sie da sind“, so Michael Nöllner, Brandinspektor, der ebenfalls betroffen ist.
Ein Mitglied des Rates äußerte in der Sitzung in Richtung von Corsten, er sei doch sonst so kreativ im Finden von Lösungen, warum dann nicht jetzt. Stefan Weber, Hauptbrandmeister der Feuerwehr Viersen: „Auch wir fragen uns: Ja, warum nicht jetzt? Das gibt uns schwer zu denken.“

Bildergalerie: Alle Fotos Archiv komba gewerkschaft nrw

Pressemitteilung der komba gewerkschaft nrw "Demo Feuerwehrbeamten in Viersen: Bürgermeister Thönnessen legt unausgewogenes Gesprächsangebot vor" als pdf-Dokument zum Downloaden.

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